Frust und Enttäuschung waren groß, als der Wuppertaler SV Ende Mai die DFB-Pokal-Teilnahme nach der Final-Niederlage im Niederrheinpokal gegen Straelen verspielte. Für Kevin Pytlik war es ein besonders bitterer Mai-Samstag. Nach einer abgewehrten Ecke setzte der WSV-Verteidiger in der Nachspielzeit zu einem brutalen Tackling an, für das er sich die Rote Karte einhandelte. Im Nachgang wurde er von einem Straelener Spieler zur Rede gestellt und streckte diesen per Kopfstoß nieder.
Diese Brutalität, auch wenn es wohl eine Kurzschluss-Reaktion war, kam dem 24-Jährigen teuer zu stehen. Neun Pflichtspiele war er zum Zuschauen verdammt. Beim 5:2-Zweitrundenerfolg im Niederrheinpokal gegen den VfL Benrath feierte der Abwehrmann sein lang ersehntes Comeback in der Viererkette.
„Es war klar, dass es noch ein paar Abstimmungsprobleme gibt“, sagte sein Trainer Björn Mehnert mit Blick auf die zwei Gegentore gegen den Bezirksligisten. Bei Pytlik überwog die Freude über seine Rückkehr. „Ich habe im Training vom ersten Tag der Vorbereitung alles gegeben und mich nie ausgeruht, weil ich wusste, dass der Tag kommen wird, an dem ich wieder spiele. Und dafür wollte ich auf dem höchsten Fitness-Level sein."
Mit der Art und Weise, wie der Regionalligist beim drei Klassen tiefer spielenden Pokalgegner am Mittwochabend im Paul-Janes-Stadion phasenweise aufgetreten ist, konnte der ehemalige polnische U19-Nationalspieler nicht zufrieden sein. „Das sollte nicht unser Anspruch sein“, betonte Pytlik, der noch zwei bis drei Spiele benötigt um wieder bei 100 Prozent zu sein.
Ob es schon gegen Lippstadt am Samstag (14 Uhr) für einen Einsatz über die gesamten 90 Minuten reicht, ließ der Wuppertaler noch offen. „Das muss der Trainer entscheiden. Wir müssen alles geben. Ich will nicht viel reden, sondern es auf dem Platz zeigen. Wir müssen uns zerreißen und in erster Linie kämpfen.“